Vision zur Realität
– Von Kirsten Kuhnert (CDTC-Mitgründerin)
In einem Büro in Düsseldorf führte ich dann gemeinsam mit Kay Evers Gespräche mit denjenigen Kandidaten, die den Mut hatten, sich auf diese unglaublich anspruchsvolle Stellenbeschreibung einzulassen. Und damals sagte ich ihnen allen: „Fest steht nur, dass Ihr Arbeitstag rechtzeitig beginnt. Das Ende ist offen. “ Genau so war es dann auch. Wir fingen meist gegen 7 Uhr an, und wegen der fehlenden Logistik und des Arbeitspensums waren wir 12 Stunden später oft noch nicht fertig. Alle packten wirklich überall mit an! Telefon und Telefax, Staubwischen, das Reinigen von Fischeimern oder Desinfizieren von Hilfsmitteln, die Trainer gaben Training und die Therapeuten Therapie, und Familiengespräche dauerten wirklich stundenlang. Einen Therapiebericht schreiben, kostete die erfahrensten Kollegen oft 4 bis 6 Wochen - anders ausgedrückt, in der Verwaltung waren wir praktisch genial. Und weil sich für uns das CDTC schon wie Zuhause anfühlte, kam es sehr häufig vor, dass wir uns etwas zu essen kommen ließen und am Ende eines Arbeitstags von 12 oder 14 Stunden immer noch vor dem Büro saßen und den Tag bei einem guten Gespräch ausklingen ließen. Wir waren einfach nur eine Gruppe von Menschen, die motiviert und fest entschlossen waren, die Rehabilitationsgeschichte unserer Patienten ganz neu zu schreiben - auch wenn das lange Arbeitstage mit sich brachte.
Als dann die ersten Familien kamen, erhielten wir das dringend benötigte Feedback nach wochenlangem Training. Weil sie schon sehr erfahren in der delphingestützten Therapie waren, simulierten wir zwei Perioden einer regulären Therapie. Am zweiten Tag meinte dann einer der Väter: „Das ist jetzt wirklich das beste Angebot, das ich bisher erlebt habe. “ Ein hochgradig emotionaler Moment - alle, die dabei waren, erinnern sich immer noch daran, und wir arbeiten hart daran, es auch so zu halten.