Wer sich das Unmögliche zum Ziel setzt, bekommt nicht viel Konkurrenz...
– Von Kirsten Kuhnert (CDTC-Mitgründerin)
Genau diese Überzeugung hat Dutch, Rudy Pizziolo, Rudolf Jaeckle und mich selbst darin bestärkt, zu einem Abenteuer aufzubrechen. Daraus ist dann das Zentrum für Delphintherapie und -forschung in Curacao (CDTC) hervorgegangen.
Während Dutch für uns die Grundlagen aufbaute, damit wir so schnell wie möglich anfangen konnten, arbeitete Rudolf intensiv mit den Delphin-„Urvätern“ des CDTC (Nemo und Mateo), während ich selbst Besprechungen mit der ärztlichen Leitung der von Dolphin Aid über das Therapiekonzept führte.
Meine Aufgabe war es dabei, die Leute „verrückt“ zu machen, sie immer wieder an alles zu erinnern, woran wir denken mussten. Während dessen schrieb ich nachts die Stellenbeschreibungen für alle Leute, die wir brauchten. In Düsseldorf wurden Gespräche geführt, die die armen Anwärter wohl wirklich in Angst und Schrecken versetzten.
Wir wollten nämlich nur die bestausgebildeten, erfahrensten und motiviertesten Profis einstellen - und lustig sollten sie dann auch noch sein. Als wenn diese Mischung leicht zu finden wäre, mussten wir dann auch noch die Nadel im Heuhaufen finden, nämlich Personen, die mindestens fließend Niederländisch oder Deutsch und Englisch sprachen, die dazu bereit und in der Lage waren, auf einer Insel wie Curaçao zu leben -irgendwo in den warmen Gewässern der Karibik.
Während ich dies schreibe, kann ich mich noch ganz genau daran erinnern, wie spannend diese Pionierzeit war. Es fällt mir immer noch schwer, zu glauben, dass es die Leute, die wir gern haben wollten, nicht nur tatsächlich gab, sondern dass sie sogar dazu bereit waren, auf einer Insel zu leben, von der sie bis dahin vielleicht noch nie gehört hatten. Meine eigenen Kinder dienten ihnen dann als „Übungsmaterial“. Sie verliebten sich schnell in die Insel, die sie schon bald als ihr zweites Zuhause bezeichneten, und schlossen Freundschaften für das ganze Leben. Das Schiff, so nenne ich es nämlich immer noch, Sie kennen ja dieses eindrucksvolle Wahrzeichen auf dem Sea Aquarium-Park, wurde die meiste Zeit mein „Zuhause fern von Zuhause“, das ich mit allen Therapeuten in der Ausbildung, mit Praktikanten und einigen zukünftigen Trainern teilte.
Dutch hatte hinten im Schiff in Rekordzeit weitere Unterkünfte gebaut, für alle, die dort herumexperimentieren. Nun möchte ich Ihnen natürlich auch noch gern erzählen, wie es weiterging, als wir erkannten, dass es damals auf der Insel noch gar keine geeigneten Unterkünfte für unsere Patienten gab.